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Natürlich fühlt man sich als Schreiberling geehrt, wenn man von Dritten zitiert wird und in den Literaturlisten als Quelle erscheint.

Was aber nervt, sind die Selbstbediener, sei es Studenten, die ihre Hausarbeiten zur Hälfte abschreiben und bei nur knapp fünf Prozent des Textes zugeben, woher sie die Erkenntnisse haben oder Professoren, die Grafiken in Power Point Präsentationen verwenden, die einem erst seltsam vertraut vorkommen und sich dann als dreiste Kopien aus den eigenen Werken entpuppen. Deshalb habe ich als Betroffener von Urheberrechtsverletzungen das Statement unterschrieben: wir-sind-die-urheber.de

Unter dem Vorwand, den Künstler schützen zu wollen, Verlage und andere Mittler zu den grossen Bösewichten abzustempeln, ist einigermassen abenteuerlich.

Ein Verlag, der mir die Marketing- und Verkaufsanstrengungen für meine Arbeit abnimmt, und den ich dafür mit Prozenten bezahle, möchte zwei meiner früheren Bücher jetzt als E-Books veröffentlichen. Aber ich ziere mich noch, weil ich nicht einsehe, dass irgendwelche Copy Junkies sie dann auf free-to-share Plattformen herumreichen. Wer so handelt, trägt Mitschuld an der gesetzgeberischen Gefangennahme der grossen Freiheit, die das Netz uns gebracht hat.

Man denke nur an das, was der 11. September 2001 mit der Freiheit in der Welt angerichtet hat! Demokratien, die fast schon polizeistaatliche Züge tragen, Fingerabdrücke, wenn man einreist, usw. Die Kontrollettis dieser Welt warten wie hungrige Geier auf die Rechtfertigungsgründe für eine völlige Überwachung allen Lebens. Und es gibt sie nicht nur in Diktaturen.

Freiheit ist eine zarte Pflanze. Der Diebstahl von geistigen Werken ist zwar die Freiheit des Diebes, aber sie verletzt meine. Deshalb hört seine (oder ihre) Freiheit dort auf, wo meine tangiert wird. Punkt.

Und wer den Kontrollfreaks in der Politik die Steilvorlagen für noch mehr Regelung und Gängelung und Verbote und Datenschutzaufweichung liefert, der sollte sich auf seinen Geisteszustand untersuchen lassen.