Ameisenkontemplation

Wenn man am frühen Morgen, die Feuchtigkeit dampft aus den dichten Farnen beim Kokospalmenhain, auf dem sandigen Boden einherschreitet, das Haupt kontemplativ gesenkt und den höheren geistigen Erleuchtungen entgegenstrebend, und wenn man vor dem nächsten Schritt des rechten Beines vor sich die kleine Ameise auf dem Weg zur Nachbarin trippeln sieht, welche nun, die Schwerkraft erbringt und erzwingt es, man kann sich nicht mehr dagegen wehren, da das Gewicht bereits auf die andere Körperseite verlagert wurde, vom Fuss in der braunen, erfahrenen Sandale in ihr nächstes Leben überführt wird, und wenn man sich als Mörder anschliessend umdreht und das Opfer da so leblos liegen sieht und nun sich bei dessen Geiste wiederholt und wiederholt für diesen etwas abrupten Lebensentzug entschuldigt und dabei die in einem Nu davor noch lebenszentral erscheinende Kontemplation zu Staub der Bedeutungslosigkeit erodiert, und wenn dieses Ereignis einem auch noch nach drei Tagen und zwei Nächten nicht aus dem Kopfe geht, sondern einen bei allen Verrichtungen begleitet, so dass zum Beispiel auch nur beim Gedanken an den Verzehr eines Stückes Fleisch die Übelkeit emporzusteigen sich anschickt, dann, so scheint es mir, ist man bereit, ernsthaft in Erwägung zu ziehen, ob man nicht zum Hinduismus konvertieren sollte.